Seit nun schon 24 Jahren kommt in Premnitz der Kohlbergcup zur Austragung. Er wird zu Ehren des 1995 verstorbenen Nationaltrainers Jürgen Kohlberg als Mitbegründer der Superbowl -Anlage in Premnitz durchgeführt. Dieses Turnier genießt inzwischen deutschlandweit einen guten Ruf. 84 Teilnehmer aus 11 Bundesländern, davon 21 Damen und 9 Jugendliche, hatten gemeldet, um sich über eine Vorrunde für die Besten zu qualifizieren, die an der Zwischenrunde teilnehmen konnten. Dass in diesem Jahr wieder beträchtliche Trainingszuschüsse ausgeschüttet werden konnten, verdanken wir vor allem zahlreichen Sponsoren. Hier seinen stellvertretend die Stadtwerke Premnitz, die Superbowl GmbH, die MBS Potsdam und die Liebig-Apotheke in Premnitz genannt. Dafür einen herzlichen Dank
Die Vorrunde begann gleich mit einem Paukenschlag. Sandro Brandt vom BC Strike 99 Eisenhüttenstadt erzielte im ersten Spiel das Traumergebnis von 300 Pins. Nach weiteren 280 Pins stand die beste Viererserie mit 1026 Pins fest. Wenig später wiederholte Frank Drevenstedt vom TSV Chemie Premnitz das makellose Spiel mit der zweiten „300“ des Turniers.
Wie bereits im letzten Jahr wurden die beiden besten Serien auf frischen Bahnen und auf bereits bespielten Bahnen gewertet. Nach einer Vorrunde über 2 x 4 Spielen qualifizierten sich die besten 30 Teilnehmer, zusätzlich die drei besten Damen, die drei besten Senioren und der beste Jugendliche für die Zwischenrunde. Neu in diesem Jahr war die Möglichkeit, sich mit den beiden besten Erststarts drei zusätzliche Startplätze für die Zwischenrunde zu sichern. Das Ölmuster war auch in diesem Jahr sehr anspruchsvoll, besonders am Finaltag trockneten die Bahnen durch die vielen Starter und Besucher schnell ab. Daher lagen die Ergebnisse im Schnitt unter denen des Vorjahres. Hatten im letzten Jahr die Starter noch bis Platz 25 über 200 Schnitt, waren es in diesem Jahr nur die besten fünfzehn.
Nach der Vorrunde lag Frank Drevenstedt mit Schnitt 238 Pins knapp vor Sandro Brandt. Die beiden Führenden spielten die beiden einzigen Spiele über 1000 Pins, ein Ergebnis über 900 Pins konnte viermal von Nicklas Fritze, Patrick Weichert, Tanja Gäbler und Sascha Hauchwitz registriert werden. Der Cut zum Erreichen der Zwischenrunde lag bei 1567 Pins, erreicht vom Landesklassenspieler Sandor Lövesz aus Premnitz. Überraschend war das Ausscheiden von Saskia Malz vom VfL Wolfsburg und von den beiden Premnitzer Spielern Andreas Gripp und Paul Purps. Auch der Sieger von 2012 Hector Roca musste wie im Vorjahr knapp die Segel streichen (Platz 32). Sechs Damen qualifizierten sich direkt, drei weitere kamen auf Grund der Ausschreibung ebenfalls in die Zwischenrunde. Von den Jugendlichen erreichten Patrick Weichert von der Bowling Crew Berlin und Pauline Krause aus Premnitz als Beste nach Platz 30 die Zwischenrunde.
In der Zwischenrunde galt es, mindestens Platz 30 zu erreichen, um in die KO-Runden einzuziehen. 50% des Vorrundenergebnisses wurden mitgenommen. Das beste Ergebnis in den fünf Spielen erzielte Achim Grabowski aus Berlin mit 1046 Pins vor Niclas Fieck (BC Nolle) Berlin mit 1045 Pins und Lars Meier (Eisenhüttenstadt) mit 1040 Pins. Frank Drevenstedt behauptete Platz 1 mit 966 Pins, Sandro Brandt fiel zunächst auf Platz 17 zurück. Platz 30 ging an Reinhard Plath aus Schöneiche, fünf Damen mussten die Segel streichen.
In der ersten KO-Runde spielten jeweils sechs Starter gegeneinander, von denen die besten drei und der beste Viertplatzierte die nächste Runde erreichten. Dabei trafen Platz 1-3 der Zwischenrunde auf Platz 27-30, 4-6 auf 24-26 usw. Die besten Ergebnisse kamen von Achim Grabowski (238) und Lars Tangermann (218). Als beste Viertplatzierte hatte Tanja Gäbler vom Kraftwerk Berlin das Glück des Tüchtigen. Vier Damen konnten sich behaupten, darunter Jennifer Rozek aus Bremen, die sich in der Vorrunde auf Platz 49 über die Sonderwertung der besten drei Damen nach Platz 30 qualifizierte und in der Zwischenrunde auf Platz 24 vorgearbeitet hatte. Prominente Opfer waren die Kohlbergcupgewinner Sascha Hauchwitz, Tobias Gäbler und Philipp von Treskow. Auch der letzte Jugendliche Patrick Weichert schied aus.
In der zweiten KO-Runde konnte Sven Garbotz mit 243 Pins glänzen. Jennifer Rozek spielte 221 und kam damit ebenso sicher weiter wie Frank Drevenstedt und Udo Marschner aus Premnitz, die beide über 200 Pins erzielten. Sandro Brandt und Holger Braun erreichten gerade so die nächste Runde, Achim Grabowsli und Lars Tangermann mussten die Segel streichen.
In der KO-Runde 3 gab es keine überragende Ergebnisse , dafür war es recht spannend. Vor allem im Match Tanja Gäbler gegen Sven Garbotz. Tanja lag schon früh im Spiel vorne, konnte den knappen Vorsprung bis zum Frame 10 verteidigen. Im letzten Frame unterlief ihr ein fataler Fehler, von einem 7er-Anspiel räumte sie nur ein Pin. Sven Garbotz konterte mit einem Dreifachen und erreichte damit ein 173:173. Laut Ausschreibung kam er damit eine Runde weiter, weil er weniger Handicap hatte. Jennifer Rozek, die in den beiden ersten KO-Runden sehr gut gespielt hatte, war gegen Frank Drevenstedt chancenlos, so dass keine Damen mehr im Wettkampf waren. Marco Baade hatte sehr mit den Bahnverhältnissen zu kämpfen, so dass Sandro Brandt mit einer Durchschnittsleistung die Runde 4 erreichte. Für den Landesklassenspieler Udo Marschner war gegen Holger Braun Endstation, trotzdem für den Premnitzer Senior eine wirklich gute Leistung.
In der KO-Runde 4 bestimmten die Favoriten das Geschehen. Sandro Brandt besiegte Sven Garbotz mit 201:191, Frank Drevenstedt ließ Holger Braun mit 190:174 keine Chance, so dass die zwei Spieler, die weitestgehend die Vorrunde klar bestimmt hatten, das Finale erreichten. Im Finale begann Frank mit einem „Offenen“, Sandro mit einem Strike. Nach einem Räumer auf jeder Seite, begannen beide mit einer Strikeserie. Frank schaffte vier Strikes am Stück, Sandro sechs. Damit war das Match entschieden und Sandro konnte sich mit 236:202 deutlich durchsetzen. Insgesamt ein deutlicher und verdienter Sieg von ihm. Er konnte damit einen Trainingszuschuss von 800 € für den ersten Platz in Empfang nehmen. Herzlichen Glückwunsch an ihn und an die Platzierten, die mit ihren guten Leistungen zum Gelingen des Turniers beigetragen haben.
Auch in diesem Jahr gab es wieder einen zusätzlichen „Wettbewerb“ nach Beendigung der Vorrunde am Samstag, an dem alle Spieler teilnehmen konnten. Es wurde ein Spiel mit jeweils einem Frame pro Bahn ausgetragen. Prämiiert wurden die Plätze 1-5 und Platz 24. Die Beteiligung war gut, der Spaß groß und die Überraschung für Platz 24 (Sascha Hoff aus Berlin) war gelungen. Sieger wurde hier Sandro Brandt mit 244 Pins. Ein Zusatzwettbewerb, der bei allen Teilnehmern und den Zuschauern gut ankam.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für einen tollen Wettbewerb und für die Superstimmung in unserer Halle. Ein besonderes Dankeschön an die Belegschaft der SUPER BOWL für einen sehr guten „Rundumservice“.
Ralf Kühn