Das Jahr neigt sich dem Ende, und es ist an der Zeit, einen kurzen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Warum nur einen kurzen? Die Vergangenheit ist vorbei … aus … nada … einfach mal weg. Im Zug fahren doch auch viele lieber vorwärts, während ihnen schlecht wird, wenn sie rückwärts fahren.
Also schauen wir auch nur kurz zurück.
2024 war ein sportlich erfolgreiches Jahr. Wir haben Athletinnen und Athleten, die sich Europameisterinnen und Weltmeister nennen dürfen. Es gab jede Menge Medaillen und tolle Platzierungen bei internationalen Wettbewerben. Deutschland dürfte sich durchaus als Bowling-Nation bezeichnen, wenn die Außenwelt mehr Notiz davon nehmen würde. Auch hier gibt es erfreuliches zu berichten, denn Bowling wurde zumindest in den regionalen Fernsehanstalten entdeckt. Ein kleiner Schritt, den es zu pflegen gilt.
Und damit kommen wir schon zur Zukunft.
2025 hat allein neun internationale Events im Kalender. Gleich am 02. Januar startet Team D nach Hongkong zum World Cup. Direkt danach spielen unsere Senioren in Leipzig die Europameisterschaft. Unsere Jugend kämpft im April um europäische Medaillen in der Türkei. Im Sommer spielen die Herren um den Europameister-Titel in Aalborg. Der Jugend-World-Cup findet in Helsingborg (Schweden) statt. Dann dürfen unsere Senioren doppelt ran, einmal beim ESBC in Helsinki, danach bei der WM in Reno, Nevada.
Weiter geht es für die Deutschen Meister in Wien beim ECC im Oktober. Ende November ist dann das Saisonhighlight für viele unserer Kaderathleten im Kalender. Die Weltmeisterschaft in Hongkong.
Nicht alle Events können hier mir Fördergeldern abgedeckt werden. Die Senioren müssen alles selbst bezahlen, da der DOSB leider für Senioren gar keine Fördergelder zur Verfügung stellt. Wie viel eigene Energie und vor allem eigene finanzielle Mittel unsere Senioren dafür aufbringen, kann sich nun jeder selbst ausrechnen. Ich für mich, ziehe den Hut für jeden „älteren“ Athleten, der das für seine Liebe zum Sport auf sich nimmt.
Auch ohne diese Events der Senioren bleiben genug Events übrig, auf denen wir uns als Team D zeigen müssen, damit wir überhaupt noch Fördergelder beziehen. Eine Mammutaufgabe für die Verantwortlichen von DKB und DBU hier die richtigen Töpfe zu finden und möglichst auch korrekt abzuschöpfen. Nicht vergessen, Deutschland ist ein Bürokratiemonster.
So oder so ist 2025 eine enorme Belastung für unseren Haushalt, so dass alle Ressorts sparen müssen. Auch mein Ressort ist betroffen, so dass ich schon jetzt sagen kann: Ich werde nicht zu allen Deutschen Meisterschaften reisen können, um von dort zu berichten. Auch wird das Thema Livestream nicht überall angeboten werden können. Hier sind wir aber an einer Lösung dran, dass wir zumindest bewegte Bilder senden können.
Schweden hat in den sozialen Medien einen Spendenaufruf gestartet. Vielleicht würde uns das auch helfen? Nur wer würde sich darum kümmern? Social Media könnte noch viel mehr Aufmerksamkeit generieren, doch ist das Ressort Öffentlichkeitsarbeit offiziell nur mit einer Person ausgewiesen. Ich bin so dankbar, dass ich mit Sven Dobratz einen Webmaster an meiner Seite habe, der anscheinend niemals schläft und mich super unterstützt. Ohne ihn würde ich das noch weniger schaffen. Danke dafür, lieber Sven.
Wir können so viel mehr erreichen, aber alleine schaffen wir beide das nicht. Daher wird gleichzeitig mit diesem Bericht auch eine Ausschreibung für ein Medienteam live gehen. Wir brauchen Hilfe, die so idealistisch ist, wie wir es sind, und die bekloppt genug sind, das alles ehrenamtlich zu machen.
Ich weiß, dass ich nicht alleine so denke. Es gibt viele, die ebenso die Macke und den Wunsch haben, etwas zu bewegen. Leute, die nicht nur reden, sondern anpacken. Wenn Ihr Euch also angesprochen fühlt, schreibt mir. Ich bin dankbar über jede helfende Hand.
Dann können wir gemeinsam unseren Sport weiter nach außen tragen und finden vielleicht sogar Sponsoren, die dabei helfen, unabhängiger von Fördergeldern und Mitgliedsbeiträgen zu werden.
Wenn ich mir was für 2025 wünsche, dann wünsche ich mir ein Miteinander und weniger Gegeneinander. Es sollte kein „die da oben“ und „wir hier unten“ geben. Es heißt: „Wer Würde will, muss Würde vorleben.“ Wir alle müssen kultivieren, was wir von den anderen erwarten. Uns fragen, was WIR eigentlich für unseren Sport tun, während wir den Funktionären Nutzlosigkeit vorwerfen.
Lasst uns gemeinsam einfach mal anfangen!
Kommt gut ins neue Jahr.
Viele Grüße
Jochen Rehbein