Wie sehr die 45 Sportler*innen aus 12 Landesverbänden einen Wettbewerb vermisst haben, wurde in den vier Tagen der Deutschen Meisterschaft in Brunnthal mehr als deutlich. "Endlich" so konnte man es überall, besonders auch von den mitgereisten Coaches, Angehörigen, Fans und allen anderen hören. Es gab viele tolle Ergebnisse, einige Überraschungen und Spaß am Sport.
Der erste Programmpunkt der Meisterschaft war der Mixed-Wettbewerb, an dem 18 Paarungen und 9 Einzelstarter antraten. In der ersten Gruppe lagen drei Teams mit mehr als 200 Schnitt an der Spitze. Aus der zweiten Startgruppe konnte nur ein Duo noch knapp an die Führenden herankommen, um sich für das im Bakerformat ausgetragene Masters-Finale zu qualifizieren. Die Spitzenreiter Gina-Maria Merkel / Timo Büchner aus Sachsen mussten sich den Brandenburgern Pauline Krause / Nicklas Fritze im Halbfinale mit 1 : 2 geschlagen geben. Beim rein bayerischen Duell der auf Platz 2 und 3 gelegenen Paare gewannen Carolin Schulz / Nico Trögl mit 2 : 1 gegen Franziska Czech / Fabian Kloos. Pauline und Nicklas holten sich anschließend den Titel und Goldmedaille mit einem glatten 2 : 0 Sieg gegen Carolin und Nico.
Von den Herren wurde acht Mal die 1300er Marke geknackt, und weitere sieben Mal die 1200, ein vielversprechender Auftakt.
1. Pauline Krause / Nicklas Fritze - Brandenburg
2. Carolin Schulz / Nico Trögl - Bayern
3. Franziska Czech / Fabian Kloos - Bayern
3. Gina-Maria Merkel / Timo Büchner - Sachsen
Am Freitag ging es mit dem Doppelwettbewerb weiter, am Vormittag mussten die Junioren ihr Können unter Beweis stellen. Die für Niedersachsen startenden Mathijs Beverdam / Nils Nuckel setzten sich nach zwei Runden an die Spitze und behaupteten diese Führung bis zum Ende - 2619 / 218,25. Daniel Friesch / Marcel Kraft aus Württemberg konnten den Rückstand immer weiter verkürzen und landeten schließlich mit 2607 / 217,25 knapp dahinter. Die bis Spiel 4 auf Rang 3 liegenden Badener Tyler Bosselman / Marcel Marschall konnten sich den Bayern Timo Hofbauer / Max Wiemken nicht erwehren. Beide Duos waren nach Spiel 5 pingleich - 2096 -, am Ende zogen die Bayern mit 2513 / 209,42 als Dritte vor den viertplatzierten Badener - 2484 / 207 - ins Halbfinale ein.
Timo und Max gewannen ihr Duell gegen Daniel und Marcel deutlich mit 2 : 0, um danach im Finale anzutreten. Mathijs / Nils mussten gegen Tyler / Marcel ins Roll Off um das erste Spiel, das sie mit 48 : 28 gewannen, Runde 2 holten sich klar mit 236 : 169. Im spannenden Endspiel um Gold mussten die Paarungen in den dritten Durchgang, den die Niedersachsen für sich entschieden und den Titel holten.
1. Mathijs Beverdam / Nils Nuckel - Niedersachsen
2. Timo Hofbauer / Max Wiemken - Bayern
3. Daniel Friesch / Marcel Kraft - Württemberg
3. Tyler Bosselman / Marcel Marschall - Baden
Die Juniorinnen - sechs Doppel - starteten am Nachmittag ihren Wettbewerb. Vor dem letzten Bahnwechsel lagen Franziska Czech / Carolin Schulz (BAY) mit 92 Pins in Front vor Florentine Burmeister / Maike Poblenz (MVP), knapp dahinter die Duos aus Sachsen Gina-Maria Merkel / Ann-Kathrin Will und Brandenburg Maureen Kranz / Pauline Krause. Nele Rostek / Alina Schmidt (NRW) und Michelle Lange / Liane Sommerfeld (THÜ) vervollständigten das Feld. Die bayerischen Juniorinnen behaupteten die Spitze bis zum Schluss vor dem Team aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Brandenburgerinnen hatten am Ende mit 3 Pins knapp die Nase vor Sachsen und landeten auf dem dritten Platz. So kam es in den Halfinals zu den Partien Bayern gegen Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gegen Brandenburg. Trotz eines perfekten Spiels - 300 (im Bakerformat) - mussten Gina-Maria und Ann-Kathrin dem bayerischen Doppel geschlagen geben. Florentine und Maike siegten in 2 Durchgängen gegen Maureen und Pauline. Das Endspiel entschieden Florentine / Maike erst in der dritten Runde gegen Franziska / Carolin zu ihren Gunsten und gewannen die Goldmedaille.
1. Florentine Burmeister / Maike Poblenz - Mecklenburg-Vorpommern
2. Franziska Czech / Carolin Schulz - Bayern
3. Maureen Kranz / Pauline Krause - Brandenburg
3. Gina-Maria Merkel / Ann-Kathrin Will - Sachsen
Der Samstag stand im Zeichen der Vorrunde des Einzelwettbewerbs und dem Abschluss in der All Event Wertung. Die Juniorinnen machten den Anfang, die Berlinerin Katja Neubüser lag von Beginn an in Führung vor Gina-Maria Merkel (SAC) und Franziska Czech (BAY). Auch am Ende der Vorrunde über 6 Spiele hatte diese Reihenfolge Bestand, Katja 1207, Gina-Maria 1189, Franziska 1149. Die weiteren Platzierungen: Carolin Schulz (BAY) 1131, Pauline Krause (BRA) 1125, Florentine Weibrich (HES) 1111.
In der All Event Wertung holte sich Franziska Czech (BAY) mit 3512 / 195,11 den Titel vor Gina-Maria Merkel (SAC) 3499 / 194,39 und Katja Neubüser (BER) 3428 / 190,44.
Die Junioren zeigten ihr Können gleich in den beiden ersten Durchgängen, in denen 13 Bowler mehr als 200 Schnitt erzielten. Nach 4 Spielen lag Nils Nuckel (NDS) mit 976 vor Marcel Kraft (WÜR) 941 und Niko Theiß (RPF) 903, 4. Daniel Friesch (WÜR) 888, 5. Marcel Marschall (NAD) 855, 6. Tyler Bosselman (NAD) 850, 7. Nicklas Fritze (BRA) 842, 8. Timo Büchner (SAC) 810. Nils behauptete den Spitzenplatz bis zum Ende - 1437 vor Marcel Kraft 1368, Niko Theiß 1321 und Daniel Friesch 1308.
Den Titel in der All Event Wertung ging knapp an Nils Nuckel 4035 / 224,17 vor den beiden Württembergern Daniel Friesch 4025 / 223,61 und Marcel Kraft 3964 / 220,22.
Am Schlusstag der Meisterschaften mussten 16 Juniorinnen und Junioren nochmals 6 Spiele in der Zwischenrunde für den Einzelwettbewerb absolvieren. Die Herren legten wieder fulminant los, vor den beiden letzten Runden hatte Nils Nuckel knapp 100 Pins Vorsprung auf Niko Theiß, Marcel Kraft war Dritter mit nur 5 Pins mehr als Nicklas Fritze. Niko fiel am Ende auf den 4. Rang zurück (ges. 2593), Nicklas erzielte mit 1372 das beste Ergebnis (ges. 2635)und ging als Drittplatzierter ins Halbfinale. Nils behauptete den Spitzenplatz (2757) vor Marcel (2652).
So lauteten die Halbfinal-Duelle Nils Nuckel gegen Niko Theiß und Marcel Kraft gegen Nicklas Fritze. Nils besiegt Niko in 2 Runden; das RollOff im ersten Spiel holte sich Marcel mit 60 : 40 gegen Nicklas und gewann danach den 2. Durchgang. Nils konnte das erste Spiel im Finale knapp mit 225 : 223 für sich entscheiden, zog dann mit 200 : 242 deutlich den Kürzeren, so ging es in Runde 3, die an Spannung nicht zu überbieten war. Am Ende hatte Marcel Kraft mit 225 : 204 die Nase vorn und holte sich Titel und Goldmedaille.
1. Marcel Kraft (WÜR) | 2. Nils Nuckel (NDS) | 3. Niko Theiß (RPF) | 3. Nicklas Fritze (BRA)
Auch die Juniorinnen legten sich mächtig ins Zeug, Florentine Burmeister hatte sich nach 2 Durchgängen bereits um drei Platze auf Rang 4 vorgeschoben, Franziska Czech hatte Gina-Maria Merkel und Katja Neubüser überholt und lag in Führung. Florentine ging nach weiteren 2 Spielen an Katja vorbei, aktuelle Rangfolge: 1. Franziska 1961, 2. Gina-Maria 1943, 3. Florentine 1917, 4. Katja 1897, 5. Carolin Schulz 1860. Die beiden letzten Durchgänge brachten keine Veränderungen mehr in der Reihenfolge, jedoch rückten die Damen näher zusammen. Carolin verpasste das Halbfinale nur um 14 Pins, Franziska und Gina-Maria trennten am Ende nur 4 Pins. In den Semifinals traf Franziska auf Katja, während Gina-Maria gegen Florentine antreten musste. Gina-Maria dominierte die Partie und gewann deutlich mit 2 : 0, Franziska und Katja konnten nicht mehr an die bisherigen Leistungen anknüpfen, Katja zog nach zwei gewonnenen Spielen ins Finale gegen Gina-Maria ein. Gina-Maria fegte Katja mit 258 : 161 regelrecht von der Bahn, verlor aber Runde 2 mit 190 : 196. Den entscheidenden dritten Durchgang domnierte sie dann wieder mit 249 : 182 und holte sich die Goldmedaille.
1. Gina-Maria Merkel (SAC) | 2. Katja Neubüser (BER) | 3. Florentine Burmeister (MVP) | 3. Franziska Czech (BAY)
Herzlicher Dank geht an das Ausrichter-Team aus Bayern, die Max Munich Bowling, beide haben mit ihrem unermüdlichen Einsatz dafür gesorgt, dass diese Meisterschaft so erfolgreich durchgeführt werden konnte. Besonders der Livestream über Sportdeutschland TV fand großen Anklang.
Fazit: eine tolle, spannende Meisterschaft für alle Beteiligten.
