Betrachtet man die Europameisterschaft aus Sicht des DOSB oder unseres eigenen Verbandes müsste die Überschrift eher lauten: „Ausser Spesen nichts gewesen“. Nun, ich schreibe nicht aus Sicht des Verbandes sondern als Nationaltrainer, auch wenn der Spitzenverband uns andere Titel gegeben hat.
Was ich gesehen habe, waren Bahnbedingungen, die eine absolute Herausforderung waren. Ein langes Ölbild, ein glattes Öl im vorderen Bereich, gefolgt von einem „klebrigen“ Öl auf dem Rest des Ölbildes. Dazu eine Topographie, die jeden Ball, der von links aus (bei Rechtshändern) jeden Ball, der im Break die Leiste 10 überschritt, nicht mehr zurück kommen ließ. Ich sah einen Spitzenspieler, der entweder 1.000 auf 6 Spielen geworfen haben, oder knapp an 1.400, gefolgt von weiteren 1.000. Ich sah Franzosen, die bis zum Trio einen brillanten Spielplan hatten, der im Teamwettbewerb nicht mehr funktionierte.
Und ich sah unser Team, was sich der Herausforderung stellte. Ich sah Spieler, die im Ferienhaus am Abend die Abgabe trainierten, denn es war für den Kopf sehr schwer, eine Linie über den 5. Pfeil zu werfen und dem Ball dennoch nur Vorwärtsrotation mitzugeben. Das war aber nötig, damit der Ball nicht zu weit raus lief. Ich sah Spieler, die trotz privater Themen im Kopf, sich immer wieder zusammengerissen haben, um alles für das Team zu geben.
Nicht nur auf der Bahn, sondern auch im Ferienhaus sah ich, dass dort ein Team entstanden ist, was sich gegenseitig unterstützte.
Man muss nicht immer Medaillen holen, um erfolgreich zu sein. Daher kann ich nur sagen. Ich bin sehr stolz auf das, was das Team sich erarbeitet hat.